Sketchnotes ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und machen auf den ersten Blick klar, worum es geht. Potentielle KlientInnen werden auf vielen Ebenen angesprochen – eben nicht nur durch das Zusammenspiel von Text und Bild. Sketchnotes wirken auch in Kontexten, in denen Texte und Gesprochenes keine Chance hätten. Das ganze wird verstärkt durch unseren Stil, unsere individuelle Handschrift, die „zwischen den Zeilen und Bildern“ spricht und wichtige Informationen über unser Mindset mitliefert. Das Ganze geschieht wörtlich im Vorübergehen und erreicht auch Menschen, die ansonsten nicht bereit wären, unsere Texte zu lesen. Wie können wir diese Effekte nutzen, um KlientInnen auf uns aufmerksam zu machen, mit denen wir gerne arbeiten und die besten Aussichten auf ein erfolgreiches Coaching haben? Worauf ist zu achten?
Die Inhalte – Treffen Sie eine kluge Auswahl
Dreh- und Angelpunkt sind natürlich die Inhalte. Überlegen Sie sich gut, was die Themen sind, zu denen Sie am besten, bzw. am liebsten arbeiten und schreiben Sie auf, welche Schlüsselwörter und Autoren damit im Zusammenhang stehen. Wenn Sie im Netz gefunden und mit den richtigen Schlüsselwörtern in Verbindung gebracht werden wollen, dann nutzen Sie diese Schlüsselwörter in Ihren Sketchnotes und verweisen Sie darauf. Sie arbeiten mit besonderen Coachingistrumenten oder nach einem bestimmten Modell? Prima, dann visualisieren Sie das! Vielleicht sind Sie die erste, die es so visualisiert, dass es verstanden wird. Als SketchnoterIn können Sie natürlich auch über die Bildersuche gefunden werden.
Kontext ist alles
„Kontext ist alles“. Das gilt besonders für Sketchnotes. Auch, wenn wir auf Instagram, Facebook und in blogs und Newslettern immer mehr Sketchnotes zu sehen bekommen – sie funktionieren tatsächlich nicht überall. Sketchnotes haben etwas Provisorisches, Skizzenhaftes, Unfertiges. Das passt nicht zu Umgebungen, in denen Wert auf fertige Wahrheiten und ein perfektes Äußeres gelegt wird (es soll immer noch Hochschulprofessoren geben, die eine wissenschaftliche Arbeit ablehnen, wenn sie mit einer Sketchnote versehen ist.) Umgekehrt wissen aber diejenigen, die „agil“ arbeiten, sich Fehlerfreundlichkeit und „Work in Progress“ auf die Fahne schreiben, gerade das an der Sketchnote zu schätzen: dass sie Raum für Erkundungen gibt. Und es sollte ebenso für Coachées gelten, die im Coaching erstmal Spielräume und Freiheitsgrade auf dem Papier austesten wollen, bevor Sie Ernst machen mit der Veränderung.
Darüber hinaus gibt es „im analogen Raum“ Bühnen für Sketchnotes, an denen Texte kaum eine Chance auf Wahrnehmung hätten. Schon so manche Sketchnote am Schreibtisch oder Wartezimmer hat Anlass für ein interessantes Tür-und-Angel-Gespräch mit KundInnen oder KollegInnen geboten. Auch an (Schau-)Fenstern, Türen, Schränken und schwarzen Brettern machen sie sich gut – vor allem wenn sie immer mal wieder ausgewechselt werden. Gehen Sie also mit frischem Blick durch Ihre Räume, mustern Sie Ihre freien Flächen und entdecken Sie neue Bühnen für Ihre Visualisierungen.
Stil – was Sketchnotes und Coaching gemeinsam haben (sollten)
So wie jedes Coaching hat auch jede Sketchnote und jede Visualisierung ihren eigenen Stil. Glaubwürdig kommen wir als visualisierende Coaches an, wenn der Stil von Coaching und Visualisierung sich entsprechen und zueinander passen. Das fängt mit der Wahl der Materialien an. Ob Whiteboard und Marker, Klebezettel und Filzstift oder Fotokarton und Wachsmalstifte die passenden Medien sind, sollten Sie von Ihren Inhalten und Ihrer Arbeitsweise abhängig machen. Hier gibt es kein eisernes Gesetz – doch jede Branche hat ihre eigenen Lieblingstools. Mit der Auswahl zeigen Sie entweder, dass Sie mit den Gepflogenheiten der Branche vertraut sind oder Sie setzen sich bewusst davon ab.
Die Wahl der Materialien entscheidet über Ihren „Strich“, die Art Ihrer Linie. Wollen Sie gradlinig oder organisch, sachlich, humorvoll oder doch verspielt wirken (um die Schwere vom Thema zu nehmen)? Brauchen Ihre Icons wirklich einen Schatten, wenn Sie doch ein minimalistisches Mindset vertreten? Wieviele Farben brauchen Sie und passen diese zu Ihren Themen? Werfen Sie auch einen Blick auf die Verwendung von Schrift. Brauchen die Buchstaben Stabilität mit Serifen oder wollen Sie mit Ihrer Schreibschrift der Sketchnote eine persönlichere Note geben? Welche Details sind für Ihre Icons wesentlich? Welche lassen Sie eher weg? Was ist zum Beispiel mit den Gesichtern und Armen von Figuren? Wann sind sie wichtig für die Aussage, wann lassen Sie sie weg? Jede dieser Entscheidungen kann die Wirkung unserer Visualisierungen verstärken oder abschwächen.
Wie nutzen Sie Sketchnotes, um mit Ihrer Arbeit sichtbar zu werden? Haben Sie Fragen, die ich im Buch vertiefen sollte? Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben.
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