7 Gründe für Visuals in Beratung und Coaching

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne Stift und Papier zu arbeiten, vor allem wenn es in Beratungsgesprächen und Coachings unter vier Augen um schwierige oder komplexe Inhalte geht. Viel zu groß wäre die Gefahr, entscheidende Details aus dem Auge zu verlieren, wenn zu viele verwobene und verwickelte zu verarbeiten sind sind oder wenn es emotional wird. Visualisierungen helfen, Inhalte systematisch aus dem Kopf heraus aufs Papier zu bringen, mit Abstand, manchmal auch mit Humor, aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, zu sammeln, zu sortieren und neu zu arrangieren. Doch was genau macht Coachingvisuals zum unverzichtbaren Handwerkszeug?

  1. Visuals wecken und lenken Aufmerksamkeit

Bilder machen neugierig, wecken Aufmerksamkeit – manchmal schon bevor wir überhaupt mit unseren KlientInnen zusammentreffen. Viele meiner Coachings sind über die Bilder im Schaukasten, im Flyer oder auf der Website zustande gekommen. Wenn ich dann mit den KlientInnen zusammen komme, haben die Bilder schon vorgearbeitet, sie haben Erwartungen geweckt und Fragen ausgelöst. Im Coaching helfen sie, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken und beim Thema zu halten, zum Beispiel wenn ich zu Beginn der gemeinsamen Arbeit den Rahmen für das Coaching setze. Doch nicht nur die Aufmerksamkeit der Coachées wird unterstützt. Auch mir selbst helfen visuelle Tools zu merken, wenn wir im Gespräch abdriften. Es  ist leichter, die Aufmerksamkeit zu halten, weil nicht nur die sprachlichen sondern auch die visuellen Hirnareale aktiv sind und sich wechselseitig befeuern. Wir fahren sozusagen mit doppelter Hirnaktivität.

  1. Visualisieren macht uns zu besseren ZuhörerInnen

Visualisieren heißt zuallererst zuhören. Das heißt: Wir machen uns zunächst vor unserem inneren Auge ein Bild davon, wie unser Gegenüber die Welt sieht und erlebt. Erst wenn wir das erfasst haben, können wir zu Stift und Papier greifen, es aufzeichnen und damit spiegeln, was wir gehört haben. In der Regel treffen diese Bilder nicht auf Anhieb vollständig das, was unsere KlientIn uns sagen wollte. Das gibt uns die Chance, Missverständnisse zu entdecken, aufzuklären und zu verbessern – wo wir beim rein verbalen Gespräch zu früh geglaubt hätten, schon alles richtig verstanden zu haben. Als Coach oder BeraterIn spiegeln uns die Visualisierungen, wo wir noch Fragezeichen haben, sie decken im wahrsten Sinne des Wortes “die weißen Flecken auf der Landkarte” auf. 

  1. Mit Visuals können wir besser verstehen und neues Verständnis herbeiführen

Visuals sind eine enorme Hilfe, wenn es darum geht, komplizierte Sachverhalte zu verstehen und zu vermitteln. Das gilt sowohl für uns, die wir unser Gegenüber verstehen wollen als auch für unser Gegenüber, das unsere Impulse verstehen soll, die wir in den Prozess hineingeben. Verstehen bedeutet, Informationen im Kontext zu sehen, zueinander in Beziehung und in Relation zu setzen. Bilder organisieren Informationen so, dass wir sie im Zusammenhang verstehen. So können wir  Einzelheiten besser einordnen und leichter wieder abrufen. Indem wir uns als Coach oder BeraterIn bemühen, uns ein Bild von der Situation und den Möglichkeiten unserer Coachées zu machen und zu spiegeln, was wir hören, können wir unserem Gegenüber helfen, sich selbst aus einer neuen Perspektive zu sehen und und vielleicht neu und besser zu verstehen. 

  1. Mit Visuals können wir Probleme besser lösen

Denken ist Probehandeln. Mit Stift und Papier erweitern wir den Denk-Raum, machen ihn zugänglich für die gemeinsame Arbeit. Hier ist es möglich, ohne weitere Kosten und ohne Risiken, verschiedene Lösungswege durchzuspielen, die in Wirklichkeit vielleicht erstmal schwer vorstellbar erscheinen und dann aber vorstellbar werden. Wir können Lösungsressourcen sichtbar machen, kreative Techniken für die Ideengenerierung einsetzen, verschiedene Entscheidungs-Alternativen nebeneinander legen und Prioritäten entwickeln. Wir können Entscheidungen vorbereiten, Abläufe planen und Ergebnisse evaluieren. 

  1. Visuals bereiten bessere Entscheidungen vor

Es ist schwer, sich zwei oder mehr Alternativen gleichzeitig vorzustellen, ohne sich kognitiv überlastet zu fühlen. Auf dem Papier ist das kein Problem. Wir können verschiedene Möglichkeiten mit ihren denkbaren Konsequenzen skizzieren und diese nebeneinander legen, vergleichen und bewerten.

  1. Mit Visuals helfen können wir besser planen und Pläne umsetzen

Kanbanboards, Zeitstrahlen und Timeboxen ermöglichen es, auch komplizierte Vorhaben sinnvoll zu planen und die erforderlichen Aktivitäten in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Die in Coaching oder Beratung entwickelten groben Pläne können dann als Grundlage für die Feinplanung dienen und unseren  Coachées das Gefühl von Machbarkeit und Kontrolle wiedergeben.

  1. Mit Visuals können wir uns besser erinnern und reflektieren, was war

Visuals sind eine enorme Hilfe, wenn wir nach längeren Zeitabschnitten den Anschluss an die letzte Sitzung wieder finden wollen und mit Coaching oder Beratung dort anschließen wollen, wo wir das letzte Mal aufgehört haben. Mit Visuals produzieren wir in den Sitzungen handfeste Ergebnisse, mit denen unsere GesprächspartnerInnen zuhause allein oder mit anderen reflektieren können, was sie erarbeitet haben. Die Ergebnisse werden nicht nur leichter erinnerbar sondern auch besser kommunizierbar, sodass sich die Wirkung dese Coachings im sozialen oder beruflichen Kontext unserer KlientInnen fortsetzen kann. Der Coach ist dann nicht mehr da, aber das Visual arbeitet weiter.

Wenn ich Sie nun neugierig gemacht habe, wie das konkret aussehen kann, lassen Sie sich von meinem kostenlosen online Mini-Workshop inspirieren:

Montag, 16.10.2023, 18-19.30 h

via zoom

Ich zeige anhand praktischer Beispiele, wie ich Visual Tools im Coaching in Beratung und Coaching einsetze. Lassen Sie sich anregen, wie Sie visuelles Denken für die eigene Praxis nutzen können. 

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