Die Explorationsphase ist das Herz des Coachings. Wie bei einer Entdeckungsreise sondieren wir das Feld, das uns der Lösung oder unserem Ziel näher bringen soll. Auf dem Papier können wir dabei ohne Risiko soviel ausprobieren, wie wir wollen. Ja, wir können die verschiedenen Möglichkeiten auch nebeneinander legen, vergleichen und kombinieren. Das entlastet das Gedächtnis, schafft emotionalen Abstand und erlaubt komplexes Denken und strategisches Vorgehen. Wir beginnen damit, dass wir den Rahmen für das Coaching setzen:
Templates, die einen Rahmen setzen und Spannung erzeugen
Den Rahmen für das Coaching setzen zwei Fragen: Was ist die Situation jetzt, die verändert werden soll? Und was ist die Situation, die erreicht werden soll? Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie wir diesen Rahmen auf dem Papier abbilden können. Ein sehr beliebtes und simples Template ist links skizziert. In zwei szenischen Bildern können wir aufzeichnen, wie uns der/die Coachée ihren erlebten Ist- und den erwünschten Soll-Zustand schildert. Die Frage, „Welche (drei, fünf, sieben?) Schritte können zum Sollzustand führen, setzen dann die Lösungssuche in Gang. Wie das funktionieren kann, zeigt Patti Dobrowolski in diesem Video.
Das Spannungsfeld lässt sich aber auch auf einem einzigen Bild öffnen. Zum Beispiel, indem wir eine Landkarte oder einen Weg zeichnen, auf dem die Ausgangssituation unten links und das Ziel oben rechts eingezeichnet ist und so den Rahmen setzt, für das, was sich dazwischen abspielen kann.
Mindmaps visualisieren Brainstormings
Jetzt können wir Ideen zu sammeln, wie wir das Problem lösen können. Ein Brainstorming, das als Mindmap protokolliert wird, hilft, buchstäblich “in alle Richtungen zu denken”. Wenn wir in der einen Richtung nicht weiterkommen, reicht ein Blick auf die Mindmap, um die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken und dort weiter zu spinnen.
Klebezettel bringen Ordnung ins Chaos
So lustvoll es ist, Ideen zu produzieren, so frustrierend kann es sein, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen. Zeit, Ordnung zu schaffen. Auch hier helfen visuelle Methoden, wie z.B. das Sortieren oder Clustern von Klebezetteln, um die unüberschaubare Anzahl von einzelnen Ideen in eine überschaubare Anzahl von zusammengehörigen Ideengruppen zu packen. Am besten, wir orientieren uns bei der Anzahl der Kategorien, die wir schaffen, an der menschlichen Gedächtnisspanne von drei bis maximal sieben Elementen. Wenn wir nun diese einzelnen Gruppen mit Überschriften versehen, sind wir schon einen Schritt weiter und können den nächsten Schritt – das Bewerten und Auswählen angehen. Icons helfen, die einzelnen Gruppen besser voneinander abzugrenzen und einzelne Elemente zuzuordnen.
Listen und Matrixen helfen, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen vorzubereiten
Jetzt können wir Rangfolgen herstellen und Entscheidungen vorbereiten. Hier bieten sich Templates an, die helfen die einzelnen Ideen nach unseren Entscheidungskriterien einzuordnen. Dazu bieten sich einfache Pro- und Contralisten an, deren Punkte wir gewichten oder eine mehrdimensionale Matrix mit der sich z.B. Joboptionen lassen nach Gehalt und und Passung einordnen lassen. In der Skizze rechts könnte z.B. könnte die Y-Achse für das Gehalt und die x-Achse für die Attraktivität der Jobalternativen stehen. Das hilft dann die nächsten Aktivitäten zu planen oder eine (Vor-)Entscheidung zu treffen.
Mit der Timeline Aktivitäten auf die Reihe bringen
Je konkreter das Ziel oder der Lösungsweg im Laufe des Explorationsprozesses wird, desto mehr Ideen sammeln sich an, wie das Ziel zu erreichen ist. Doch dann stellt sich die Frage: „Puuh, wo fängt man da an?“ An dieser Stelle kommt die Timeline ins Spiel. Das ist ein einfacher Zeitstrahl, der sich überschaubar unterteilen und mit einem Zieldatum versehen lässt. Sie hilft, die vielen Tätigkeiten zu bündeln und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Die beste Vorbereitung für die Erstellung eines Handlungsplans. Um den geht es dann nächste Woche.
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