Zu den erstaunlichsten Erfahrungen beim visuellen Coaching gehört es, dass Bilder, die in Coaching oder Beratung entstehen, nach der Sitzung weiter arbeiten. Dabei machen sie einen super Job – es ist fast so, als würden wir unseren KlientInnen ein kleines Helferlein mitgeben, das mit ihnen weiter arbeitet. Aber warum ist das so? Ich habe drei Wirkungsweisen ausgemacht:
- Visuals bleiben besser im Gedächtnis haften: Der erste Grund, weshalb Visuals nachwirken, liegt auf der Hand: Weil wir das in Coaching oder Beratung Besprochene nicht nur mit Worten sondern auch mit Bildern vermitteln, wird es im Gehirn doppelt verarbeitet – auditiv und visuell. Es wird sowohl im visuellen Kortex als auch im Sprachhirn abgelegt und zusätzlich miteinander vernetzt. Das bedeutet: Auch wenn die Coachingvisuals zunächst in die Mappe gesteckt und in der Tasche verstaut werden, ist der Anker im Gehirn gesetzt. Der Coachinginhalt bleibt besser haften und ist besser abrufbar – etwa, wenn unsere Coachées sich hinterher an die Sitzung erinnern und darüber reflektieren.
- Visuals transportieren Coachinginhalte in eine andere Umgebung: Der zweite Weg, auf dem Coachingvisuals nachwirken und weiterarbeiten können, entfaltet sich dann, wenn die Arbeitsergebnisse wieder hervorgeholt werden, etwa um sie sich zuhause noch einmal anzuschauen oder daran weiter zu arbeiten. Ein konkretes Ergebnis einer Coachingsitzung oder einer Beratung in der Hand halten zu können, vermittelt das Gefühl, schon etwas geschafft zu haben, auch wenn das erwünschte Ziel noch nicht erreicht ist. Manche Klienten hängen sich die Coachingvisuals auch zuhause auf, damit es sie dort an den angefangenen Arbeitsprozess erinnert und sie zu weiteren Schritten inspiriert. So kann das Bild aus dem Coaching den Raum erweitern, in dem am Thema gearbeitet wird.
- Visuals helfen, mit anderen über die Coachinginhalte ins Gespräch zu kommen: Drittens helfen die Bilder nicht nur dabei, selbst an das Arbeitsergebnisse anzuknüpfen es kann auch helfen, anderen zu vermitteln, worum es dort geht und was der bisherige Stand ist. So wird es für unsere KlientInnen leichter, sich mit PartnerInnen zu beraten oder Menschen, die in das Coachingthema involviert sind, ins Boot zu holen.
Insgesamt machen Visuals unsere Coachings also wirkungsvoller und nachhaltiger. Wir sollten unsere KlientInnen deshalb immer ermuntern, die erarbeiteten Bilder weiter wirken zu lassen, sie also nocheinmal hervor zu holen, zuhause auszulegen oder aufzuhängen und mit anderen, die wertvolle Rückmeldungen oder Ideen beisteuern könnten, vorzulegen.